Was hinter den Kulissen des American Football passiert: Ein Gespräch mit Andreas Heddergott
In der aktuellen Episode des Social Media Schnack habe ich Andreas Heddergott zu Gast, einen Mann, der in einer Nische arbeitet, die nicht viele kennen, aber extrem wichtig ist – als „Jogwasher“ im American Football. Andreas ist Equipment Manager, also der Zeugwart, und gibt in seinem Podcast „Wash like a Champion Today“ tiefe Einblicke hinter die Kulissen des Sports. Dabei dreht sich alles um die Ausrüstung der Spieler, ihre Sicherheit und um den Blick eines Insiders auf die Abläufe abseits des Spielfelds.
Inhalt
ToggleAmerican Football: Eine Nische, in der Nische
Andreas bezeichnet sich selbst als jemanden, der eine Nische in einer Nische bedient. American Football ist in Deutschland schon ein Randsport, doch die Arbeit als Zeugwart geht nochmal tiefer ins Detail. Von Helmen über Schulterpolster bis hin zu Tiefschutz – alles muss passen, sonst wird es für die Spieler gefährlich. Andreas betont im Podcast, dass nicht jeder Helm für jeden Spieler gleich gut ist: „Der Quarterback braucht ein anderes Schulterpolster als ein Linebacker. Der eine muss den Ball werfen, der andere den Gegner wegschieben.“
Dabei wird schnell klar: Die Arbeit eines Equipment Managers ist weit mehr als nur „Klamotten verteilen“. Er ist verantwortlich für die Sicherheit der Spieler und sorgt dafür, dass jeder Helm und jede Schutzkleidung perfekt angepasst ist. Auch wenn Football als Amateursport in Deutschland keine große Rolle spielt, erfordert die Ausrüstung auf dem Feld ein hohes Maß an Expertise.
Vom Spieler zum Zeugwart – Eine außergewöhnliche Laufbahn
Andreas selbst hat eine ungewöhnliche Laufbahn hinter sich. Ursprünglich hat er American Football gespielt, dann aber den Wechsel zum Zeugwart gemacht. Diesen Job übt er nun seit vielen Jahren aus und hat es geschafft, in diesem Feld eine echte Expertise aufzubauen. Besonders die vielen Reisen nach Amerika, wo er sich regelmäßig mit anderen Equipment Managern austauscht, haben ihm geholfen, ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Ausrüstung zu entwickeln.
„Ich habe das Glück, dass ich durch meinen Job als Zeugwart viel reisen konnte und dadurch einen sehr breiten Überblick über den Football habe“, sagt Andreas. Besonders die Entwicklungen in der Helmsicherheit und die Erkenntnisse zu Gehirnerschütterungen haben seine Arbeit beeinflusst.
Die Rolle der Kommunikation im Sport
Doch Andreas spricht nicht nur über die Ausrüstung der Spieler. Sein Podcast geht auch tief in die Themen Kommunikation und Medienberichterstattung ein. Besonders spannend ist sein Blick auf die Art und Weise, wie über den Sport gesprochen wird: „Es geht mir nicht nur um die Ergebnisse. Es geht darum, wie Football kommuniziert wird. In den Medien und in der Öffentlichkeit.“
Die Entwicklungen rund um die Berichterstattung über Football – sei es in den USA oder Deutschland – sind ein zentrales Thema in Andreas’ Podcast. Er berichtet darüber, wie sich das Bild des Footballs in Deutschland verändert hat, besonders durch die immer breitere Berichterstattung im Free-TV.
Social Media: Ein unverzichtbares Tool für die Community
Natürlich darf in unserem Gespräch auch Social Media nicht fehlen. Andreas hat in den letzten Jahren immer stärker gemerkt, wie wichtig diese Plattformen für seine Community und die Reichweite seines Podcasts sind. „Instagram ist für mich das wichtigste Medium. Aber auch X (ehemals Twitter) spielt noch eine Rolle, besonders um aktuelle Informationen aus den USA zu bekommen.“
Die Art und Weise, wie er Social Media nutzt, ist jedoch stark fokussiert auf die Inhalte. Für ihn steht der Mehrwert im Vordergrund, nicht die Follower-Zahlen. Sein Ziel ist es, wertvolle Informationen zu teilen und gleichzeitig eine Community aufzubauen, die wirklich interessiert ist an den Details, die in seinem Podcast besprochen werden.
Equipment, das Leben retten kann
Ein Thema, das Andreas besonders am Herzen liegt, ist die Sicherheit der Spieler. „Gehirnerschütterungen sind ein Riesenthema. Die Helmtechnologie hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt.“ Andreas erklärt, dass die NFL große Anstrengungen unternimmt, um die Sicherheit der Spieler zu erhöhen – aber nicht immer aus freien Stücken. „Der Druck, etwas zu ändern, kam durch die öffentliche Aufmerksamkeit und Filme wie ‚Erschütternde Wahrheit‘ mit Will Smith.“
In Deutschland mag das Thema weniger präsent sein, aber die Entwicklungen in der Helmtechnologie und die Debatten über Verletzungen im Football werden auch hier mehr und mehr wahrgenommen. Für Andreas ist klar: „Football bleibt eine Kontaktsportart, aber die Sicherheit der Spieler muss immer an erster Stelle stehen.“
Der Blick in die Zukunft
Andreas ist nicht nur Zeugwart, sondern auch jemand, der die Entwicklungen im Football sehr genau verfolgt. „Es tut sich viel, besonders in den USA. Flag-Football wird 2028 eine olympische Disziplin in Los Angeles – das ist ein riesiger Schritt.“ Auch wenn Flag-Football eine körperlose Variante des American Football ist, sieht Andreas darin eine Chance, den Sport in Deutschland weiter populär zu machen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Andreas nicht nur ein tiefes Verständnis für die Technik des Sports hat, sondern auch die gesellschaftlichen und kommunikativen Veränderungen im Football genau beobachtet. Sein Podcast ist ein echter Blick hinter die Kulissen – nicht nur für Football-Fans, sondern für alle, die sich für den Sport und die vielen Facetten dahinter interessieren.